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Donnerstag, 15. September 2011
Hamburger Senat diskutiert über Wildtierverbot in Zirkusse
Problem bei diesen Diskussionen ist, daß man sich bundesweit nicht einig ist. Einige Städte, auch Länderregierungen haben ein Wildtierverbot schon in Erwägung gezogen. Ein Zirkusverbot für Zirkusse mit Wildtieren könnte auch in einzelnen Städten ausgesprochen werden. Davor scheut man sich aber aus verschiedenen Gründen. Der gastierende Zirkus Krone in Hamburg zeigt sich denn auch unbeeindruckt von solchen Überlegungen. Dort weiß man sehr genau, daß nur ein bundesweites Verbot eine Wildtierhaltung unmöglich machen würde. Und das ist noch nicht in Sicht.
Wiesenhofskandal
Bericht aus der Schweiz:
Wiesenhof
klingt nach Bauernhofidylle, doch bei jährlich 270 Millionen
geschlachteten Poulets kann davon keine Rede sein. Die von einer
Tierschutzorganisation aufgenommenen und von der ARD gezeigten TV-Bilder
belegen skandalöse Zustände: Männer in Overalls trampeln in einer Halle
auf Truten herum und schleudern die Vögel durch die Luft,
plattgetretene Tiere liegen tot herum. Wiesenhof weist die Vorwürfe
zurück, die Bilder seien «nicht typisch» für das Unternehmen, die
Verantwortlichen einer Zulieferfirma seien umgehend zur Rechenschaft
gezogen worden. Schon früher waren aber immer wieder Missstände bei
Wiesenhof bekanntgeworden, beispielsweise Schimmel an den Wänden.
Trotzdem
reagieren in der Schweiz nur Coop und Denner konsequent und nehmen
sämtliche Wiesenhof-Produkte aus den Regalen. Coop verurteile die
Missstände «aufs Schärfste», sagt Pressesprecher Urs Meier. Zunächst
nahm Coop nur Trutenfleisch aus den Regalen, weil sich die jüngsten
Vorwürfe explizit gegen die Trutenmast richteten. Aus dem im TV-Beitrag
gezeigten Stall habe Coop «keine Truthahnwaren verkauft». Seit heute
Dienstag verzichtet der Basler Grossverteiler aber zusätzlich auch auf
Pouletprodukte von Wiesenhof. Coop verlange von Wiesenhof einen
«Massnahmenplan zur Verbesserung der Situation».
Auch Denner verkauft «bis zur Klärung der offenen Fragen» keine Wiesenhof-Produkte mehr. Neben diversen tiefgekühlten Produkten (Pouletgeschnetzeltes, Schnitzel, Chicken Wings und Nuggets) betrifft dies auch frische Pouletbrust. Bis Denner einen neuen Lieferanten für günstigere ausländische Pouletbrust gefunden hat, verkauft der Discounter Pouletbrust schweizerischer Herkunft für Fr. 14.90/Kilogramm, dem bisherigen Preis des Wiesenhof-Produkts.
Denner-Besitzerin Migros hingegen belässt es vorderhand bei schönen Worten. Migros habe Wiesenhof schon früher «unmissverständlich klar gemacht», dass man solche Zustände nicht dulde, sagt ein Migros-Sprecher. Dennoch verarbeitet der Migros-eigene Betrieb Micarna weiterhin sowohl Poulet- wie auch Trutenfleisch von Wiesenhof. Man prüfe «im Rahmen unserer vertraglichen Abmachungen die weiteren Schritte», lässt Migros verlauten.
Überhaupt keine Massnahmen fasst Aldi ins Auge. «Nach jetzigem Stand» werde Wiesenhof «auch zukünftig» Lieferant tiefgekühlter Geflügelprodukte von Aldi Schweiz sein, sagt Sprecher Sven Bradke – kein kritisches Wort gegen den deutschen Billigproduzenten.
Die Missstände bei Wiesenhof seien «nur die Spitze des Eisbergs», sagt Hansuli Huber. Der Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes STS fordert die Konsumenten dazu auf, grundsätzlich auf Importgeflügel zu verzichten. «Ausländische Geflügelproduzenten gehen mit den Tieren zumeist weit herzloser und schonungsloser um als mit Sachen», so Huber. So wachsen EU-Masthühner meist ohne Tageslicht auf, weil Kunstlicht Tag und Nacht den Futterkonsum und das Wachstum ankurbelt. Rund die Hälfte des in der Schweiz verkauften Geflügelfleischs stammt aus dem Ausland, vor allem aus Brasilien und der EU.
Auch Denner verkauft «bis zur Klärung der offenen Fragen» keine Wiesenhof-Produkte mehr. Neben diversen tiefgekühlten Produkten (Pouletgeschnetzeltes, Schnitzel, Chicken Wings und Nuggets) betrifft dies auch frische Pouletbrust. Bis Denner einen neuen Lieferanten für günstigere ausländische Pouletbrust gefunden hat, verkauft der Discounter Pouletbrust schweizerischer Herkunft für Fr. 14.90/Kilogramm, dem bisherigen Preis des Wiesenhof-Produkts.
Denner-Besitzerin Migros hingegen belässt es vorderhand bei schönen Worten. Migros habe Wiesenhof schon früher «unmissverständlich klar gemacht», dass man solche Zustände nicht dulde, sagt ein Migros-Sprecher. Dennoch verarbeitet der Migros-eigene Betrieb Micarna weiterhin sowohl Poulet- wie auch Trutenfleisch von Wiesenhof. Man prüfe «im Rahmen unserer vertraglichen Abmachungen die weiteren Schritte», lässt Migros verlauten.
Überhaupt keine Massnahmen fasst Aldi ins Auge. «Nach jetzigem Stand» werde Wiesenhof «auch zukünftig» Lieferant tiefgekühlter Geflügelprodukte von Aldi Schweiz sein, sagt Sprecher Sven Bradke – kein kritisches Wort gegen den deutschen Billigproduzenten.
Die Missstände bei Wiesenhof seien «nur die Spitze des Eisbergs», sagt Hansuli Huber. Der Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes STS fordert die Konsumenten dazu auf, grundsätzlich auf Importgeflügel zu verzichten. «Ausländische Geflügelproduzenten gehen mit den Tieren zumeist weit herzloser und schonungsloser um als mit Sachen», so Huber. So wachsen EU-Masthühner meist ohne Tageslicht auf, weil Kunstlicht Tag und Nacht den Futterkonsum und das Wachstum ankurbelt. Rund die Hälfte des in der Schweiz verkauften Geflügelfleischs stammt aus dem Ausland, vor allem aus Brasilien und der EU.
Freitag, 9. September 2011
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